Die abgebildeten Orchideen blühen im Troodos-Gebirge Ende Juni bis Anfang Juli in etwa 1400 bis 1800 m Höhe. An vielen Stellen, an denen es im Sommer noch Wasser gibt, stehen kräftige Exemplare der exotisch anmutenden Germerblättrigen Stendelwurz (Epipactis veratrifolia), z.B. unterhalb der Kaledonia-Wasserfälle zwischen Platres and Troodos. Oberhalb des ehemaligen Tagebaus von Pano Amiandos konnte man sie damals direkt neben der Straße finden. Auch ein zierliches Knabenkraut (Dactylorhiza iberica) ist auf viel Wasser angewiesen, und z.B. ebenfalls nahe den Kaledonia-Wasserfällen anzutreffen.

Die späteste und seltenste der hier gezeigten Orchideen ist die Dichtblütige Stendelwurz (Epipactis condensata), die nur wenige Standorte in den Kiefernwäldern um den Ort Troodos besitzt. Schon etwas früher blühen dort die Zyprische Stendelwurz (Epipactis troodi) und das Rote Waldvöglein (Cephalanthera rubra). Unter tausenden bereits verblühten Dingel (Limodorum abortivum) in den Kiefernwäldern gibt es ab und zu einen Nachkömmling, der noch Ende Juni in voller Blüte steht. Eventuell kann man an einem schattigen Ort auch noch Holmboes Waldhyazinthe (Platanthera holmboei) mit letzten noch intakten Blüten finden. Einige km weiter östlich gibt es in Haselnusshainen Standorte der Kleinblättrigen Stendelwurz (Epipactis microphylla), die aber schon einen Monat früher blüht.

Sehenswert sind im Troodos-Gebirge auch zehn Byzantinische Kirchen, deren äußere Erscheinung durch ein großes Satteldach als Schutz vor winterlichem Schnee geprägt ist, die aber im Inneren Fresken aus dem 11. bis 15. Jahrhundert enthalten. Seit 1985 zählen sie zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Als ich 1999 im Troodos-Gebirge war, wohnte ich im Hotel Minerva in Pano Platres, das die Mutter des exzellenten Botanikers und Geologen Yiannis Christofides damals noch betrieb, das aber leider seit vielen Jahren nicht mehr existiert.